18. Dezember 2007

„Unser“ kleiner weißer Bus, ausgerüstet mit einem ausziehbaren Bett und einem eingebauten Gaskocher, verlässt Christchurch, wo wir noch reichlich frisches Obst, Gemüse und andere Vorräte eingekauft haben. Mit an Bord ein Koffer mit Kleidung, eine Tasche voll Bücher, Krücken und Rollstuhl für meinen Mann, eine gut studierte Straßenkarte und eine kleine Digitalkamera. Wir freuen uns auf Einsamkeit in der Natur. Lake Coleridge ist der richtige Ort dafür. Am Campingplatz steht nur eine Honesty-box für die Gebühr. Kein Mensch ist zu sehen außer einem pfeifenden Alten, der sein Boot vor einer kleinen Holzhütte geparkt hat. Kalter Wind streicht am Seeufer entlang, die Berge sind wolkenverhangen. Zum Schlafen ziehen wir 4 warme Schichten an. Es ist so still! Kein fernes Brummen einer Stadt, kein Flugzeuggeräusch. Die nächste Siedlung ist 20 km entfernt. In der Nacht reißen die Wolken auf. Ich sehe die Milchstraße und fremde Sternbilder. Ein Stern leuchtet besonders hell über dem schwarzen Berg. Leise plätschert der Fluss, der nicht weit von unserem Auto in den See mündet. Frösche quaken in der Ferne in zwei verschiedenen Chören. Kein Stadtlicht spiegelt sich in den Wolken, nur Sternenlicht schimmert sanft auf der leicht gekräuselten Oberfläche des Sees und der schmale Nebelstreif darüber leuchtet geheimnisvoll.