22. Dezember 2007

Abfahrt vom Campingplatz am Lake Tekapo, wo wir den Aufenthalt vor allem zum Wäsche Waschen genutzt haben. Lupinen säumen die Straße nach Westen. Weiße, rosa, lila, gelbe, zweifärbige in allen Farbschattierungen. Das Bisschen Regenwasser, das von der Straße abrinnt, lässt sie erblühen. Dahinter beginnt die „Wüste“, endlos ebene Fläche mit dürrem, kurzem Gras. Später hin und wieder ein Baum. Mitten im Ödland sehen wir nach langer Fahrt bewässerte grüne Flächen, Silageballen, ein Farmhaus. Am Abhang eines Hügels führt ein breiter künstlicher Kanal entlang, der die großen Seen zwecks Wasserkraftnutzung miteinander verbindet. Wir fahren ihn entlang, kaufen Fisch auf einer einsamen Lachsfarm (mit Rollstuhlauffahrt! und einer ältlichen Verkäuferin mit wippendem Weihnachtsengelkopfschmuck) und gelangen zum Pukaki See . An seinem fernen nördlichen Ende schimmern weiß die Gletscher der Südalpen. In der Mitte leuchtet, alle überragend, der höchste Berg Neuseelands, der Mt. Cook , oder Aoraki , wie die Maoris sagen. Für dieses Foto ist am Südufer ein eigener Parkplatz errichtet worden. Wir warten, bis ein Autobus voller Japaner ihre Fotos geschossen hat und tun es ihnen gleich. Die Geschäftigkeit hat dem Ort etwas von seinem Zauber genommen. Ich kaufe im Informationsbüro ein ausführliches Buch über den Wald in Neuseeland mit vielen Bildern, dann fahren wir wieder. Es ist sehr heiß. Im Schatten eines jungen Nutzwaldes zwischen Straße und See brät Gerald den frischen Lachs. Dazu gibt es Blattsalat und Reis. Nach einem Mittagsschlaferl geht es die restlichen 30 km den See entlang auf die Gletscher zu. Die Berge neben uns werden immer höher und steiler, felsig oder mit Buschwerk bewachsen. Schluchten dazwischen, aus denen Bäche und kleine Flüsse Schotter, Schotter, Schotter transportieren. 10 km weit ist der See schon zugeschüttet damit. Wir wirbeln viel Staub auf, als wir darüberfahren. Am Fuß einer Endmoräne, am Hookergletscherfluss, liegt ein DOC – Campingplatz. (DOC bedeutet Department of Conservation und ist die Behörde, die sich um die Nationalparks kümmert.) Hier übernachten wir um wenig Geld zwischen lauter einheimischen Bäumen, von denen ich Blätter presse und mit einer schwarzen Kreide die Rinde abpause.