Über die Berge und über das Meer, von Dirk Reinhardt

Soraya hat ihre Kindheit als Bub verbracht, wie das in paschtunischen Familien, die keinen männlichen Nachfolger haben, möglich ist. Als die Taliban ihr Dorf bedrängen und ihren Vater zwingen, sie ab nun als Mädchen aufzuziehen, beschließt die Familie, sie in die Türkei zu schicken, damit sie dort studieren kann.

Noch als Bub hat Soraya Tarek kennengelernt, einen Hirten aus dem nomadisierenden Stamm der Kuchi. Auch Tarek wird von den Taliban bedroht. Um zu verhindern, dass er ihnen als Spurenleser dienen muss, wird Tarek zu einem Onkel nach Deutschland geschickt. 

Zwei parallele Fluchtgeschichten beginnen. In den Bergen treffen Soraya und Tarek zufällig aufeinander. Soraya gibt sich als Mädchen zu erkennen. Die beiden mögen sich umso mehr, werden aber durch Schlepper wieder getrennt. Ob sie sich jemals wiedersehen werden?

Das Buch gibt einen guten Einblick in den kulturellen Background afghanischer Flüchtlinge und in die Abenteuer das Flucht. Spannend und vielschichtig. Die Charaktere sind interessant herausgearbeitet und erleichtern das Verstehen von Entscheidungen der Protagonisten.