Königin für eine Nacht, von Leonora Leitl

Mama ist Biologin mit Herz und Seele und im Biologiezentrum als Forscherin und Vermittlerin tätig. Aber sie verliert diesen Job und schlittert in eine Depression. Ihre drei Kinder und ihr Mann, der als Kindergärtner die Familie nicht gut erhalten kann, mühen sich um einen Ausweg. Der erste Schritt ist eisernes Sparen: es gibt keinen Urlaub und Kleidung wird im Secondhandladen gekauft. Der zweite, wichtigere Schritt ist aber, Mama wieder eine Perspektive zu geben. Und so regen die Kinder an, dass sie ihrer Liebe zu Pflanzen auch als Gärtnerin nachkommen könnte. Mit viel Energie wird im Gartenhäuschen Platz geschaffen und ein Eröffnungsfest für die neu gegründete Gärtnerei gegeben.
Titelgebend ist eine aus Mamas Forschung stammende Kakteen-Art, die bloß für eine Nacht blüht. Papa hat ein Exemplar besorgt und diese – und Mama – erblühen in der Eröffnungsnacht zu strahlendem Glanz.
Die wunderbar erzählte Geschichte führt ohne Sentimentalität, aber mit Fingerspitzengefühl an eine leider recht häufige Situation heran – die unverschuldete Arbeitslosigkeit und die Bedrohung durch Armut.
Quelle: biblio.at