Schlage um mich deine samtenen Flügel,
erdbraun und warm
Bild 16 aus der Ausstellung „Violet“ vom deutschen Maler und Porzellanillustrator Gero Trauth
Ich freue mich, dass Gero Trauth mein Gedicht in seiner Ausstellung verwendet hat!
Schmetterling, du
Schmetterling, du
du Dunkler!
Wer hat dich Trauermantel genannt?
Schlage um mich deine samtenen Flügel,
erdbraun und warm
wie die Mutter.
Heb mich empor aus dem Schatten
zu den sonnenbeschienenen Graten
an deinem Mantelsaum.
Zeig mir das Land,
das deine blauen Luken verheißen!
Weit weg
schmetterlingsweit
sonnenwarm und muttersanft.
Regenlied eines Feuerfalters
Mein nasser Flügel scheuert
am Asphalt
Duft und Wonne schwimmen fern
doch in trübes Pfützenwasser malt
sich der heiß geliebte Stern
Gaukelei
Zwiesprache mit einem Russischen Bären
Flitter, flatter, flammendrot
Schmetterling, bald bist du tot
gaukelst mich ins Niemandsland
faltest ein dein Prachtgewand
sitzest stumm in schwarz und weiß
alles Gaukel! fluch ich leis.
Abflug vom Kokon
Flügelzitternd
häng ich an der Hülle,
die mein Werden barg.
Kein Sonnenstrahl
lockt mich davon,
nur die Erinnerung
an ein fernes Sehnen
nach Licht und
Blütenfülle
immer schon.
© Maria Harbich-Engels