Bilder aus Aderklaa

Naturbeschreibung, Thriller, Familiengeschichte? Nichts und alles. Das Leben einer Braunelle so naturnah, so emotional und doch so realistisch erzählt, dass man richtig hineingezogen wird in die Geschichte. So etwas hat man noch nie gelesen. Einmal etwas ganz anderes.
Aus dem Englischen übersetzt.
Es ist der letzte Sommer von Dad Lewis, dem Besitzer einer Eisenwarenhandlung in Holt, und er weiß es. Kostbar wird jedes Erleben, kostbar jede liebevolle Handreichung seiner Frau und seiner Tochter. Ein wichtiges Jahr, trotz allem. Wunderschön und fernab von jedwedem Kitsch schildert der Autor ein zu Ende gehendes Leben, umrahmt von anderen Schicksalen einer Kleinstadt im Bundesstaat Colorado. Sein herzlicher Erzählton schenkt uns auch in diesem Buch ein schönes Leseerlebnis.
Eine gut situierte Amerikanerin fühlt trotz äußerlich glücklichen Familienlebens eine innere Leere, die sie mit einem Job als Lektorin eines Verlages füllen will. Sie bekommt ein Manuskript in die Hände, das ihr Leben verändern wird. Es ist ein Roman über den berühmten islamischen Gelehrten und Dichter Rumi, der in dem Wanderderwisch Schams einen gleichgesinnten innigen Freund findet. Dieser führt Rumi in die Geheimnisse der Liebe ein. Seine Angewohnheit, wenn es sein muss, die Dinge beim Namen zu nennen ohne Rücksicht auf irgendjemanden, verschafft dem Derwisch viele Feinde, nicht zuletzt in der Familie Rumis selbst.
Es ist spannend, sich selbst auf die Spur der Geheimnisse zu heften. Besonders die Figur des Derwisch führt tief in eine islamische Mystik, die der christlichen nicht ferne ist.
Welche Rolle spielten Klimawandel und Seuchen beim Untergang des römischen Reiches? Breit untermauert durch Ergebnisse aus der Klimawissenschaft und der Genetik ist dieses Buch dennoch ein aufregender Lesestoff, der viele alte Geschichtsvorstellungen über den Haufen wirft. Ein Fenster in eine ferne Zeit.
Der kleine Fledermausjunge „Schatten“ wünscht sich nichts sehnlicher, als auch so groß und stark zu sein wie die anderen Einjährigen. Und: er will unbedingt die Sonne sehen. Doch das ist den Fledermäusen verboten. Als er es dennoch versucht, droht die Rache der Eulen und ein vernichtender Krieg kündigt sich an. „Schatten“ möchte ein Held sein, gerät in schreckliche Gefahren, findet Freunde und gerät an tödliche Feinde. Wird er den Glauben an das uralte Versprechen bewahren? Was bedeutet es? Wird es jemals in Erfüllung gehen oder sind die Silberflügel betrogen worden?
Zwei sympathische Protagonisten, mit denen sich Kinder ab 11 gut identifizieren können: ein selbstbewusstes Mädchen und ein ehrgeiziger schwacher Bub, dessen Träume ihn zu etwas Besonderem und schließlich auch stark machen.
Weitere Bände der Trilogie: Sonnenflügel und Feuerflügel
Vincent, Tennislehrer und kurz davor ein gemeinsames Leben mit Èmilie zu beginnen, erfährt, dass er in wenigen Wochen erblinden wird. Seine Welt bricht zusammen. Dennoch flieht er vor der Überfürsorge der Eltern und flüchtet in das alte Haus seiner Großeltern. Sein altes Leben passiert Revue, eine Zukunft erscheint unmöglich. In Erinnerung an den Großvater beginnt er im Garten zu arbeiten. Und er findet dort mehr als Tomaten.
Aus dem Französischen übersetzt
Das kleine Schaf und auch sein kleiner Teddy, schauen so verschmitzt vom Cover herunter, dass man es gleich näher kennenlernen will. Da finden wir es schon! Die Sonne geht unter und das kleine Schaf geht nach Hause. „Zeig dem kleinen Schaf den Weg.“, steht da. Und so geht es weiter. Auf jeder Seite wird der kleine Leser oder die kleine Leserin dazu aufgefordert, dem Schaf zu helfen auf seinem Weg ins Bett. Als es endlich schläft, liest man: „Und morgen dann fängt die Geschichte von vorne an…“. Das wird sie ganz bestimmt, denn dieses Buch ist durch seine Ausstattung mit grifffestem Karton und durch seinen anregenden und schnuggelig illustrierten Inhalt ideal geeignet für jedes Zu-Bett-Geh-Ritual.
Ein Buch aus der Buch-Start-Reihe
Die österreichische Autorin mit teils japanischen Wurzeln beschreibt das in Japan häufige gesellschaftliche Phänomen des Hikikomori. Ein Jugendlicher verlässt sein Zimmer nicht mehr. Seine Familie schweigt dazu und versucht es zu vertuschen. Als er sich doch einmal in den Park wagt, lernt er einen Mann kennen, den er „Krawatte“ nennt. Sehr zaghaft und unter großen Ängsten nähert er sich ihm an und entdeckt, dass auch dieser Probleme hat. Unendlich langsam baut sich Beziehung auf, die ihm zum Rettungsanker werden könnte.
Ein Abgesang an die Leistungsgesellschaft.
Der Roman knüpft lose an „Das Lied der Weite“ an und spielt wieder in Holt im Herzen Colorados. Die beiden Viehzüchter, die die schwangere Victoria aufgenommen hatten, müssen sie jetzt mitsamt dem Baby ziehen lassen. Aber auch auf die Entfernung bleibt eine herzliche und tragfähige Beziehung bestehen. Deutlich schwieriger gestaltet sich das Leben einer Familie, die in einem verwahrlosten Trailer wohnt. Außerdem lernen wir noch einen Elfjährigen kennen, der sich liebevoll um seinen Großvater bemüht und seine Nachbarsfamilie. Man steht einander bei, registriert Notlagen und feiert miteinander. So entsteht ein Netz an Beziehungen, das ein geglücktes Miteinander möglich macht. Selbst Abschiede beweisen, dass da etwas Besonderes entstanden ist.
Realitätsnah und herzerwärmend.
Aus dem Amerikanischen übersetzt.
Hermann erlebt als Bub die letzten Jahre des zweiten Weltkrieges. In seiner Familie gibt es Heimlichkeiten, in die er nicht eingeweiht wird. Mit seinen Freunden gemeinsam begeht er waghalsige Abenteuer, und nicht nur um den Hunger zu stillen. Mit der HJ verbinden ihn zwiespältige Gefühle. Einerseits vermitteln die Aufmärsche ein Gefühl von Wichtigkeit und Stolz. Andererseits ist der ständige Druck dort zermürbend. Am schlimmsten ist die lauernde Gefahr, die nicht besprochen werden darf, nicht einmal mit Freunden. Am Ende klärt sich manches auf und der Vater hat dreimal Glück gehabt, sonst wären Hermann, seine Geschwister und seine Mutter wohl nach dem Krieg ohne ihn dagestanden.
Das Buch hat mich an Erzählungen meines Vaters erinnert, der damals im selben Alter war und nicht weit vom Schauplatz des Buches entfernt gelebt hat. Ich bat ihn, das Buch zu lesen. Viele Details hat er bestätigt. Von der Steinschleuder, den Tauben und Forellen bis zum zwiespältigen Gefühl in der HJ. Er meinte nur: „Was nützt das der heutigen Jugend? Das ist so lange her!“
Das habe ich mich auch gefragt. Daher habe ich das Buch meiner 12-jährigen Enkelin gegeben. Sie fand es zwar nicht megaspannend, aber sehr interessant, da man viel über die Geschichte erfährt. Es gefiel ihr, dass es in Österreich spielt. Sie meinte, es war garnicht so leicht herauszufinden, wer jetzt die Guten und wer die Bösen sind, da ihr Begriffe wie „Nazis“ und „Sozis“ nicht so geläufig sind. Deshalb empfiehlt sie das Buch erst ab 12 Jahren.
Ich persönlich finde das Buch auch sehr gelungen. Die Atmosphäre ist wunderbar eingefangen, das Erleben des Krieges durch einen Jugendlichen. Die idealistische Einstellung der „Sozis“ hingegen ist heute schwer nachvollziehbar. Das ist für mich der einzige Minuspunkt. Sonst ein guter Ausgangspunkt für Gespräche über diese Zeit!
Kya, ein Mädchen von allen verlassen, wächst alleine in einer Fischerhütte im Sumpf an der Küste von North-Carolina auf. Ein schwarzes Ehepaar unterstützt sie ein bisschen. Tate, ein Bursch aus der Nachbarschaft bringt ihr Lesen bei. Die anderen jungen Männer aus dem Dorf umschwirren ihre Hütte, doch sie ist Meisterin im Verstecken, seit der Gewaltexzesse ihres Vaters. Sie kennt jeden Vogel, ja jede Feder erkennt sie, ist verwoben mit der Natur, die sie mit ihrem Boot erforscht. Als der begehrteste junge Mann aus dem Dorf ihr den Hof macht, hofft sie ihrer schrecklichen Einsamkeit zu entgehen.
Das Buch beginnt wie ein Krimi, aber eigentlich ist es viel mehr, die Geschichte eines Erwachsenwerdens, Liebesgeschichte und eine Hymne an die Natur.
Aus dem Amerikanischen übersetzt.
Frank, 13 J., Sohn des Pastors von New Bremen, geht frontal auf das Leben zu. Er will wissen, was Sache ist, selbst wenn jemand ermordet wurde. Auf seinen abenteuerlichen Erkundungstouren in diesem Sommer 1961 begleitet ihn meist sein kleiner stotternder Bruder Jake, der, meist schweigend und abwartend, oft einen erstaunlichen Durchblick entwickelt hat.
Als ihre geliebte große Schwester abgängig ist, wirft es nicht nur ihre Familie durcheinander. Alles scheint auseinander zu brechen.
Ein grandioses Buch, immer aus der Sicht des neugierigen Teenagers geschrieben. Durch seine Augen lernen wir die Mutter, den Vater, die Freunde der Familie kennen! Stärken und Schwächen, Liebe und Geduld., Zorn und Verzeihen.
Unendlich viele Geschichten werden gedruckt und verschwinden nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche. Wenn die Geschichten aber wirklich gut sind, ist es schade, wenn sie in Vergessenheit geraten. Deshalb habe ich begonnen, sie zu sammeln. Ich frage viele Menschen nach ihren Lieblingsbüchern, stöbere in Buchhandlungen und Antiquariaten und schreibe Rezensionen, die ich hier online stelle.