Bilder aus Aderklaa

Ein Wimmelbuch zum Totlachen. In verschiedenen Alltagssituationen stimmt so einiges nicht. Außerdem versteckt sich Popcorns Hund an den unmöglichsten Plätzen.
Viel Spaß beim Suchen!
Neun Frauen erzählen aus ihrem Leben, über ihre Straftat und über ihre Erfahrungen im Gefängnis. Außerdem kommen verschiedene Fachleute zu Wort mit ihrer Einschätzung der Rechtslage und der gesellschaftlichen Situation für Gefangene.
Das Buch gewährt Einblicke in Schicksale, die sonst vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Denn die Schlagzeilen über einen Aufsehen erregenden Fall sagen meist sehr wenig über die Betroffenen aus.
Ein alter Bär antwortet niemandem, bis ihn alle vergessen. Bis auf das kleine Mädchen, das uns die Geschichte erzählt. Sie findet heraus, dass der Bär schwerhörig ist und bastelt einen Hörtrichter. Gemeinsam machen sie sich auf, um den verschiedensten Naturgeräuschen zu lauschen. Als der Bär nicht mehr da ist, hat er dennoch etwas dagelassen: Die Welt des Mädchens ist reicher geworden um die vielen Geräusche, die es jetzt bewusst wahrnimmt. Man kann von jedem etwas lernen, man muss nur auf den anderen zugehen. Ein Buch über Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Freundschaft.
Die wunderbaren, in Erdfarben gehaltenen Illustrationen machen es vielschichtig. Zum Beispiel erzählt das Mädchen: „Der Bär war schon ganz müde und so brachte ich ihn wieder nach Hause.“ Da sieht man den Bären, wie er die Kleine nach Hause trägt. Den Hörtrichter trägt sie auf dem Kopf. Solche Einzelheiten laden dazu ein, sich über das Buch auszutauschen und es voller Vergnügen immer wieder zu lesen.
Ein Buch vom Hören, vom und zum Liebhaben
Ida verlässt nach dem Tod durch Tablettenüberdosis ihrer alkoholkranken Mutter fluchtartig ihre Wohnung, kappt die Verbindung zu ihrer großen Schwester und zu ihrer besten Freundin und landet auf Rügen. Nur in der stürmischen See kann sie das Brüllen aus Wut und Schuldgefühlen in ihr zum Schweigen bringen. Sie glaubt, dass prinzipiell alles schlecht für sie ausgeht. Daher pflegt sie eine schroffe Abwehrhaltung gegenüber ihrer Umwelt. Dennoch findet sie auf der Insel Menschen, denen sie nicht gleichgültig ist und die sie auf Augenhöhe begleiten. Das eröffnet die Chance, mit dem Leben wieder klar zu kommen. Wird sie sie nützen?
Ein lateinischer Titel und ein nicht gerade ansprechendes Cover. Dennoch ein überaus wichtiges Buch. Spielt im Londoner Gerichtsmilieu, bringt die krassen Standesunterschiede gut zur Sprache und beleuchtet die Ungereimtheiten auf dem Gebiet der Sexualstraftatbestände. „Prima facie“ bedeutet „dem ersten Anschein nach“ und erschien zuerst als viel beachtetes Theaterstück. Es handelt von einer begabten Anwältin, die am eigenen Leib erfahren muss, dass Rechtsprechung nicht immer Gerechtigkeit bedeutet.
Ein junger Wolf wird von seiner Familie getrennt und aus dem Wald vertrieben. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause erlebt er viele Abenteuer. Eine warmherzige Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Wir sehen das Rudel, aber auch die Welt der Menschen mit den Augen eines jungen Wolfes, der auswandern musste. Sehr schön illustriert.
Ein ehemaliger Straßenjunge in Hamburg erzählt, wie es sich anfühlt, nach 11 Jahren wieder sauber zu Bett gehen und sicher schlafen zu können. Manche Wunden bleiben, aber auch das Mitgefühl mit jenen, die noch immer auf der Straße sind. Für sein Engagement für Obdachlose erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Ein zutiefst berührender Bericht.
Wir finden uns in einer Seniorenresidenz und begleiten die einbeinige, rundliche Florrie. Alte Dame schwelgt in Erinnerungen, kennen wir schon. Doch dann stirbt jemand plötzlich und kurz darauf stürzt sich die Heimleiterin aus dem Fenster. Florrie vermutet, dass es kein Selbstmordversuch war. Während sie mit ihrem Rollstuhl ermittelnd durch die Gegend rollt, schließt sie neue Freundschaften und erinnert sich an alte. Eine unvergessliche Persönlichkeit entrollt sich da vor unseren Augen. Und auch sie hat ihre dunklen Geheimnisse.
Ein quicklebendiges Buch, das mich tief berührt hat.
Die Magier aus dem Morgenland oder die Heiligen Drei Könige aus völlig neuem Blickwinkel erzählt. Zwei Flüchtlingskinder adeliger Abstammung leben auf den Straßen einer persischen Stadt. Der kleine Babak hat „wahre“ Träume. Einer der drei Magier entdeckt das für sich und holt die Kinder in seine Karawane. Eine abenteuerliche Reise beginnt, auf der die Geschwister interessanten, gefährlichen und auch sehr warmherzigen Menschen begegnen.
Ein Leseerlebnis nicht nur zur Weihnachtszeit und für Leser und Leserinnen aller Altersstufen.
Die Geschichte der Aale, die nicht geschrieben werden kann, weil so viel noch nicht erforscht ist, und die vielleicht nie geschrieben werden kann, weil sie vorher ausgestorben sind. Eine Spurensuche nach Weidenblättern, Glasaalen, Blankaalen, eine Erinnerungsgeschichte an unzählige mit dem Vater gemeinsam verbrachte Stunden unten am Fluss beim Angeln, ein Ausflug in Länder mit speziellem dem Aal verbundenen Brauchtum und ein philosophischer Ausblick bis nach dem Tod – der Aale und auch der Menschen. Gut zu lesen.
Die Autorin hat in dem Roman ihre eigene Geschichte verarbeitet. Sie wurde als zehnjähriges Mädchen mit einem Transport jüdischer Kinder nach Großbritannien verschickt, wo sie bei verschiedenen Pflegefamilien wohnte. Später konnten ihre Eltern mit einem Visum für Hausangestellte nachkommen, ein Zusammenleben der Familie wurde aber nie mehr möglich. Klappentext: „Segal erzählt vom Kampf um die Persönlichkeit ohne den hilfreichen Kontext eines Elternhauses, einer heimatlichen Topografie und vertrauter Kultur. Die Jugendliche lernt im Exil, mit unausgesprochenenSpielregeln umzugehen, dass ihr Leben wohl gerettet ist, dass sie aber mit keinen weiteren Sicherheiten rechnen darf.“
Ein unglaublich lehrreiches Buch, ein berührendes Cover!
Patrik hat als Diskuswerfer viele Medaillen gewonnen, darunter eine olympische Silbermedaille. Sport beherrschte sein Denken. Doch dann zieht er mit der Läuferin Kara zusammen und sie bekommen ein Kind. Als Kara jedoch eines Tages verschwindet, entscheidet sich Patrik, für Tochter Ada zu sorgen, obwohl seine Karriere darunter leidet. Und weil Kara nicht zurückkehrt, wird er alleinerziehender Vater, der nebenbei einen Beruf ausübt und nicht mehr Spitzensport betreibt.
„…garnichts habe ich aufgegeben, ich habe dich dazubekommen, zu meinem Leben noch ein ganzes Leben dazu, und ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass es dich nicht gibt, weil es mich dann auch nicht mehr gibt.“
Ein wunderschönes Vaterbuch!
Unendlich viele Geschichten werden gedruckt und verschwinden nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche. Wenn die Geschichten aber wirklich gut sind, ist es schade, wenn sie in Vergessenheit geraten. Deshalb habe ich begonnen, sie zu sammeln. Ich frage viele Menschen nach ihren Lieblingsbüchern, stöbere in Buchhandlungen und Antiquariaten und schreibe Rezensionen, die ich hier online stelle.