10 gute Tips

Vielleicht gab es einmal eine Zeit, da sich mehr Menschen als heute gebunden fühlten an die 10 Gebote. Heute ist für manche Geiz geil, Pornografie und Seitensprünge sind oft Kavaliersdelikte, ihr Eigentum versuchen einige skrupellos zu vergrößern, Wahrheit ist ein dehnbarer Begriff geworden, die Eltern werden manchmal abgeschoben, für die eigene sexuelle Erfüllung benützt man mitunter beliebige Personen als Objekte, Ungeborene werden getötet, wenn sie ungelegen kommen, unheilbar Kranke am liebsten auch, den Sonntag will man für Geschäfte nützen, den Gottesdienst besucht man, wenn sich’s einmal ausgeht, den Namen Gottes spricht man am besten nicht aus und wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt.

Alles haben wir abgeschüttelt, von den alten Zwängen haben wir uns befreit. Jetzt könnten wir glücklich sein.

Aber wären wir nicht glücklicher, wenn wir uns mit dem zufriedengeben würden, was wir haben? Wenn wir nicht abgegriffen und verletzt endlich die Liebe des Lebens finden würden? Wenn wir uns unseres Partners sicher sein könnten? Wenn wir nicht ständig um unseren Besitz fürchten müssten? Wenn wir uns verlassen könnten auf das Wort des Nächsten? Wenn wir uns selber glauben könnten? Wenn wir nicht Angst haben müssten, im Alter abgeschoben zu werden? Wenn wir nie benützt und missbraucht worden wären? Wenn niemand zeitlebens die Trauer um ein Ungeborenes verdrängen müsste? Wenn am Sonntag richtig Pause wäre, Zeit zum Feiern, Seele baumeln, Auftanken? Wenn wir dankbar über Gott reden könnten, weil wir uns auf ihn eingelassen haben? Wenn wir uns geborgen wüssten, weil wir glauben könnten?

Möglicherweise waren die 10 Gebote in Wirklichkeit gute Tips, die wir hätten befolgen können.

(korr.17.8.20)