Blindes Vertrauen

Am 30. Oktober 2009 erblindete der 65-jährige Pilot Jim O’Neill plötzlich durch einen Schlaganfall. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich alleine in einer Cessna in 4500m Höhe auf dem Weg von Schottland nach SO-England. Alarmiert durch einen Notruf steigt Paul Gerrard, ein Pilot der Royal Air Force, in einer Tucano auf, um dem Erblindeten zu helfen. Während er direkt neben ihm fliegt, gibt er ihm per Funk Anweisungen. Auf der Internetseite von BBC konnte man einen Auszug dieses Dialogs hören. Ruhige Fragen, ruhige Antworten. Präziser Gehorsam, absolutes Vertrauen. Unglaublich, aber der blinde Pilot kann seine Maschine sicher und unbeschädigt landen.

Ist es in unserem Leben nicht auch oft so, dass plötzlich die eine oder andere „Funktion“ ausfällt? Eine Krankheit überrascht uns, ein Mitarbeiter fällt aus, ein Freund hat plötzlich keine Zeit für uns, eine Einnahmequelle verschwindet, eine Hoffnung zerschlägt sich. Was tun wir? Zuerst versuchen wir, das Problem nicht wahrzuhaben, dann wollen wir es verbergen und schließlich probieren wir, es alleine zu lösen. Zunehmend verlieren wir die Kontrolle über unseren Lebensflug und starren angstvoll in die Tiefe.
Aber wir müssen nicht abstürzen! Wir können Hilfe anfordern, die Anweisungen befolgen und sicher landen.