Das kalte Herz 

Das kalte Herz 
Wilhelm Hauff
Märchen

Dieses Märchen findet sich unter einigen abstrusen Märchen, eingebunden in eine ebensolche Entführungsgeschichte, welche im Wirtshaus im Spessart seinen Ausgang nimmt. Es lohnt sich nicht wirklich, sich durch den Powidlberg durchzulesen, am besten man nimmt sich gleich „Das kalte Herz“ heraus.

Peter Munk, ein Köhler aus dem Schwarzwald, träumt vom Reichtum, den er zum Beispiel dem Tanzbodenkönig und dem dicken Ezechiel neidet. Deshalb wendet er sich an das Glasmännchen, einem Art guten Geist für diese Gegend, in der die Glashütten verbreitet sind. Peter hat drei Wünsche offen. Als er sich als erstes gleich wünscht, niemals weniger in der Tasche zu haben wie der dicke Ezechiel und so gut tanzen zu können wie der Tanzbodenkönig, ermahnt ihn das Glasmännchen, etwas Vernünftiges zu wünschen. Da wünscht sich Peter eine Glashütte und ein edles Gespann dazu, sehr zum Verdruss des Glasmännchens, das ihm lieber Verstand statt des Gespannes gegeben hätte. Daher dauert es auch nur wenige Jahre, bis Peter abgewirtschaftet hat. Während seine Hütte versteigert wird, rennt Peter zum Holländer Michel, obwohl er weiß, dass der böse ist. Aber er hat ihm Reichtum versprochen und gewährt ihn auch. So reist Peter bald als reicher Mann durch die Welt, doch sein Herz bleibt kalt und er hat an nichts Freude, denn der Preis für den Reichtum war sein Herz, dass der Holländer Michel wollte und ihm stattdessen ein steinernes Herz in die Brust pflanzte. Peter beklagt sich bei ihm über die Kälte und der rät ihm, zu heiraten. Das tut er, doch seine Frau friert neben ihm und wird schließlich von Peter fast erschlagen, als sie einem Bettler Wein reicht. Endlich erfasst Peter doch die Reue. Er hat noch einen Wunsch beim Glasmännchen frei und wünscht sich sein Herz zurück. Mit List gelingt es und mit Hilfe des Glasmännchens kann er nun doch ein Leben in Bescheidenheit aber Zufriedenheit führen.

Ein Klassiker über die Gefahren des Reichtums. Mir persönlich ist jedoch das Glasmännchen zu phantastisch. Eine Lösung ohne Hokuspokus wäre ja auch möglich.