Sophia oder der Anfang aller Geschichten, von Rafik Schami

In aller Ausführlichkeit werden zwei Parallelgeschichten erzählt, die schließlich zusammenfinden. Die eine geht um Karim. Er stammt aus einer muslimischen Familie, mit der er bricht, als er einen Ehrenmord begehen soll und der in der Christin Aida seine späte Liebe findet. Die andere geht um Salman aus der christlichen Minderheit, der als Student in einer Widerstandsgruppe kämpfte und nach einem Überfall auf eine Polizeistation ins Ausland fliehen muss. In Rom baut er sich eine neue Existenz auf, doch die Sehnsucht treibt ihn schließlich zu seinen Eltern nach Damaskus. Dort geben sich die Verwandten die Türschnalle in die Hand, bis sein Fahndungsfoto in der Zeitung erscheint. Sophia, Salmans Mutter, bittet Karim, ihn zu verstecken, denn einst hatte sie Karim das Leben gerettet, als er des Mordes an seiner Schwester verdächtigt wurde.

Das Buch gewährt interessante Einblicke in die damaszener Gesellschaft vor Ausbruch des Krieges. Das Sexleben einiger Protagonisten finde ich nicht sonderlich sympathisch und für die Geschichte entbehrlich.