Vaterseelenallein, von Peter Ballnik

Ich habe frauenemanzipatorisches Gedankengut mit der Muttermilch getrunken, wie viele meiner Generation. Beim Lesen von „Vaterseelenallein“ schwante mir, dass mit der Gleichberechtigung der Frau, obwohl sie sich noch immer nicht überall durchgesetzt hat, zum Teil massiv über das Ziel hinausgeschossen wurde. Ballnik spricht von einer Verdrängung der Männer aus einer wichtigen und notwendigen Position. Frauen machen sie zwar mitunter verächtlich, leiden aber anschließend unter dem Mangel an Sicherheit und Geborgenheit. Den Kindern fehlt der, zu dem sie aufschauen können mit manchmal katastrophalen Folgen. Kein Diktator hatte einen guten Vater. Der Umgang der Eltern miteinander, ihre Liebe wie ihre Streitkultur fällt heute für unzählige Kinder als Lernmöglichkeit weg.

Ein wirklich spannendes Buch, das gegen einseitige Denkschemata anschreibt.