29. Dezember 2007

Mit einem historischen Zug, außen gelb, innen mit Tischchen und schönem Holz, fahren wir durch die Taieri Schlucht nach Pukerangi. Zuerst an so genannten „Lifestile – Farmen“ vorbei mit ein paar Schafen, Ziegen, Kühen, Lamas und/oder Pferden, dann durch Farmland und Holzindustrieland. Langsam wird die Landschaft immer trockener und wilder. Auf den Hängen wächst ursprünglicher Wald, überall blühen weiß die Kanukabäume. Der Zug folgt dem Taieri, der uns in vielen Windungen entgegenkommt. Sein Wasser ist moorig braun, seine Ufer am Gleithang mit hellem Kies bedeckt und von Weiden gesäumt. Gemeinsam mit dem Fluss aber ein gutes Stück über ihm windet sich die Bahn immer höher, über abenteuerliche Viadukte – gerade so breit wie die Schienen – und durch finstere Tunnel. Die lichten Kanukawälder bleiben unter uns, steile schiefrige horizontal geschichtete und längs brechende Wände türmen sich auf. Der Fluss tief unten schäumt durch die Schlucht. Ginster blüht gelb überall zwischen dunkelgrauen, oft grün schimmernden Felsen. Zwei einsame Farmen sehen wir auf der ganzen 2 ½ Stunden dauernden Fahrt, sonst nur wildes Land. Und wir hören die Geschichten von einem Landwirtschaftsbetrieb, den ein Jahrhunderthochwasser weggeschwemmt, und von einem kurz währenden Goldrausch, der keine Spuren hinterlassen hat. Am Ende taucht der Zug aus der Schlucht herauf und erreicht eine grasbewachsene Hochebene. Ein Bauernhaus steht unweit der Bahnstation. Große dunkle bizarre Felsen auf den abgeweideten Wiesen und tiefe Einschnitte zeugen von dem wilden Land, das unterhalb dieser Ebene liegt und in das wir jetzt wieder zurückfahren.