Der Plan von der Abschaffung des Dunkels, von Peter Hoeg

Der Autor versucht in diesem Roman seine Erlebnisse zu verarbeiten, als er als Schwererziehbarer in einer Privatschule unter die normalen Schüler integriert werden sollte. Es war der Plan, mit dieser Methode die dunklen Seiten der Gesellschaft abzuschaffen. Sie wurde mit eiserner Disziplin, drakonischen Strafen, Furcht und Freiheitsentzug durchgesetzt. Es war ein ehrgeiziges Projekt, aber ohne Liebe und Verständnis für sozial schwergeschädigte Kinder. Diese versuchen durch Erklärungen über das Wesen der Zeit ihren Schmerz zu lindern. Die Kinder fühlen sich schlecht und unfähig, da sie immer nur bestraft werden. Leicht kommt ihnen der Mut zu Leben abhanden. Erschütternd, wie sehr winzige Zuwendungen anderer Heimkinder schon eine Ahnung von Geborgenheit vermitteln und die Sehnsucht nach einer Familie stärken. Anfangs nicht leicht zu lesen, aber der Text zieht hinein in das Wesen des Icherzählers. Man versteht, dass die Wirklichkeit aus verschiedenen Blickwinkeln völlig verschieden aussieht, denn die Sinne „verarbeiten sie (die Wirklichkeit); was wir erfassen, ist stark verarbeitet.“

Aus dem Dänischen von Angelika Gundlach