Suna

Suna
Pia Ziefle

Die Autorin ist ein Gastarbeiterkind, das von deutschen Eltern adoptiert wurde. Als sie ihre eigene Herkunft erforschte, entstand dieser Roman, der nahe an ihrem verflochtenen Schicksal steht. Die Ich – Erzählerin geht mit ihrem schlaflosen Baby nächtelang auf und ab. Der Hausarzt legt ihr nahe, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, damit ihr Kind Wurzeln schlagen kann. So erzählt sie diesem in sieben Nächten ihre Geschichte: Von ihren deutschen Adoptiveltern, von Julka, ihrer serbischen Mutter, die die Not in eine deutsche Fabrik getrieben hat und von Kamil, der mit seinem Bruder aus Anatolien kam und in derselben Fabrik sein Glück versuchte. Er bezeichnet Julka bald als seine „deutsche Ehefrau“, verheimlicht ihr aber, dass er schon eine türkische Familie hat. Der Roman ist keine Abrechnung sondern ein Aufspüren. Er besticht durch das gelungene Herausarbeiten der kulturellen Unterschiede. Ohne zu beschönigen, gibt die Autorin jedem Ihrer Figuren auch liebevolle Charakterzüge. Es empfiehlt sich, das Buch ohne größere Pausen zu lesen, sonst verliert man den Überblick. Hier der Familienstammbaum:

Adoptiveltern:
Magdalena (deren Eltern: Giese und Gustav, der aus langer Gefangenschaft zurückkommt)
Johannes ( dessen Eltern; Irma und Albrecht, der im Krieg umgekommen ist)
Ruth: leibliches Kind der beiden
Märthe: Nachbarin von Giese
Thea: Irmas Schwester
Mutter: Julka (deren Eltern: Ilija und Biljana aus Serbien)
Edita: Julkas Tante
Dragan: kroatischer Quacksalber
Vater: Kamil, der mit seinem Bruder Dogan aus Anatolien gekommen ist
Ayse: Kamils türkische Frau
große Schwester der Ich-Erzählerin: Emine = Tanja
Ich-Erzählerin: Marina = Luisa Wackermann
Andrusch: Zweiter Mann von Julka